Österreichs Radwegenetz kann sich sehen lassen. Zum einen, weil die Wege teilweise schon sehr gut ausgebaut sind, zum anderen weil viele durch traumhafte Landschaften führen und bezüglich Service-Stellen und Übernachtungsangeboten eine perfekte Biker-Infrastruktur zu bieten haben.
Nachdem das Burgenland flach bis hügelig ist und viele Straßen weit weniger Verkehr haben als im übrigen Österreich, gibt es hier viele Strecken mit "Leichtigkeitsgrad". Über 2500 Kilometer Radweg erwarten dich in Österreichs östlichstem Bundesland. Besonders beliebt sind die Radwege in der Nähe vom Neusiedlersee, da man hier in der warmen Jahreszeit Radfahrvergnügen mit Badeespaß verbinden kann. Rund 1000 Kilometer sind hier als Radweg ausgeschildert. Je nach Etappe kannst du hier 23 bis 65 Kilometer sausen und dir die Fahrzeiten ziemlich frei einteilen (Richtwert: 1,5 bis 6 Stunden). Beliebte Radwege im Burgenland:
Der Donauradweg von Passau nach Wien ist einer der schönsten und zugleich angenehmsten Radrouten Europas. Am Donauufer entlang geht es durch die Bundesländer Oberösterreich (Mühlviertler Kernland), Niederösterreich (Wachau und Mostviertel, Waldviertel und Weinviertel). Höhepunkte der Radtour sind die vielen Klöster, Burgen und Donaustädtchen.
Radfahren ist in der Ferienregion Römerland Carnuntum – Marchfeld ganz unkompliziert möglich. Sechs Betriebe südlich der Donau bieten einen regionalen Fahrradverleih mit modernen 7- oder 24 Gang-Trekking-Rädern an. Ein aufwendiger Radtransport mit dem eigenen Auto ist nicht mehr notwendig. Für Gruppen können nach Voranmeldung bis zu 100 Fahrräder zur Verfügung gestellt werden.
Auf den Radwegen in der Ferienregion Römerland Carnuntum – Marchfeld durchfährt man nicht nur die wunderschöne von der Au und die vom Weinanbau geprägte Landschaft, man kommt auch bei den interessantesten Sehenswürdigkeiten der Region vorbei. Sieben Radwege verbinden sehenswerte Plätze: Südlich der Donau, zwischen dem Weinbaugebiet Carnuntum, Bruck/Leitha und Hainburg folgt man der Römer-Tour oder der Wein-Tour, die mitten ins Herz des Weinbaugebiets Carnuntum durch Kellergassen, Schaukeller und Lehrpfade führt. Am Nordufer, zwischen Orth/Donau und den Marchfeldschlössern, haben Radler die Wahl zwischen der Natur-Tour durch die Auenlandschaft des Nationalpark Donau-Auen und der Schlösser-Tour, die vom Nationalparkzentrum Schloss Orth an Schloss Eckartsau vorbei bis nach Schloss Hof führt.
Allzu große Steigungen gibt es kaum. Das macht die Strecken auch für weniger Geübte, Kinder und Senioren überaus attraktiv. Die bestens ausgeschilderten Strecken sind 20 bis 50 Kilometer lang und lassen sich gut kombinieren. Ideal ist auch die Anbindung an den Neusiedlersee sowie an die Städte Wien und Bratislava über den Donauradweg.
Die Preise sind moderat: Stundenweises Ausleihen kostet 1,50 Euro pro Stunde, die Halbtagspauschale nur 6,- Euro, der Preis für einen ganhzen Tag 10,- Euro. Bei folgenden Betrieben können die Fahrräder ausgeborgt werden:
Weitere Informationen finden sich auf www.aulandcarnuntum.com in der Rubrik Bewegungslust/Fabelhafte Radwelten. Hier können auch aktuelle Routenbeschreibungen heruntergeladen werden.
Rund 265 leichte bis mittelschwere Radkilometer kannst du zurücklegen, wenn du die Radwege folgender Seen wählst: Obertrumer See, Mattsee, Grabensee, Wallersee, Attersee, Mondsee, Traunsee, Hallstätter See, Wolfgangsee und Fuschlsee. Hier ist die Verlinkung zu allen Gemeinden im Salzkammergut.
Für alle, die noch nicht die beste Kondition haben, empfehlen wir Radfahren entlang von Flüssen. Am besten flussabwärts; klar. Auf mehr als 1000 Kilometern werden beispielsweise Wasserläufe in der Steiermark von Radwegen begleitet – quer durchs ganze Land entlang der Mur, im hohen Norden an den Ufern der reißenden Enns, die Mürz flussabwärts vom Weltkulturerbe Semmeringbahn zum Weltkulturerbe Graz oder in der Oststeiermark an der Feistritz und Raab.
Auf den Loser: Hast du die 16 Kilometer lange Strecke von Bad Aussee bis nach Altaussee bewältigt, hast du 957 Höhenmeter geschafft und warst in 1600 Meter Seehöhe (Bergrestaurant). Ohne lange Verschnaufpausen benötigst du dafür 2 Stunden. Wer es schafft, hat eine tolle Kondition und einen eisernen Willen. Ist das Wetter schön, wirst du dafür mit einer Wahnsinnsaussicht belohnt. Für die Bergabfahrt brauchst du sehr gute Bremsen.
Das Bundesland Salzburg bietet ein rund 6000 Kilometer langes Radwegenwetz (inklusive Moutainbike-Strekcken). Die Schwierigkeitsgrade reichen von gemütlich bis extrem.
Tipp: Willst du die Stadt Salzburg per Rad erkunden, bitte sehr: Eine 13 Kilometer lange Route ("Salzburger Stadtrunde"; Fahrzeit etwa 1 Stunden) präsentiert dir Schloss Hellbrunn, Monatsschlössl, Steintheater, Wasserspiele, Frohnburg, Schloss Freisaal und Maria Plain.
Auf dem Tauernradweg eine Runde durchs SalzburgerLand
Dort, wo die Krimmler Wasserfälle tosend in die Tiefe rauschen, ist der Ausgangspunkt des Tauernradweges, der auf einer Rundstrecke von insgesamt 270 Kilometer durch das SalzburgerLand führt. Über 90 Prozent der Wegstrecke verlaufen dabei auf Radwegen und verkehrsarmen Nebenstraßen. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Naturdenkmäler, wie die wildromantische Liechtensteinklamm und die Burg Hohenwerfen, liegen an der Strecke und laden die Radfahrer zum Pausieren ein. Viele Quartiergeber unmittelbar am bzw. in der Nähe des Tauernradweges haben ihr Angebot perfekt auf Radfahrer abgestimmt und bieten Zimmer für nur eine Nacht ohne Aufpreis, Vermittlung des nächsten Quartiers, verschließbare Radabstellräume, Reparaturservice, regionale Küche und mehr. Hier bekommst du auch die beliebte SalzburgerLand Card. Extra-Gepäck-Service: Für unbeschwertes Radvergnügen bieten viele dieser Betriebe als Extra-Service den Gepäcktransport zum nächsten Quartier an. Homepage: www.tauernradweg.com.
Mozart-Radweg: Der Mozart-Radweg führt Genuss-Radler auf einer Strecke von rund 450 Kilometer vom SalzburgerLand bis nach Tirol und Bayern zu den Lebens- und Wirkungsstätten des Musikgenies. Die Route ist überwiegend flach, teils hügelig und zwischen dem Inntal und Salzburg gibt es stellenweise Steigungen und Gefälle. Ausgangspunkt der Tour ist die Stadt Salzburg, wo Mozart geboren wurde, lebte und wirkte. Weiter führt der Radweg entlang der alten Trasse der Ischlerbahn in das Mozartdorf St. Gilgen und durch das Salzburger Seenland. Über Laufen begeben sich die Radler auf den bayerischen Abschnitt des Mozart-Radweges, die nächsten "Mozart-Punkte" finden sich in Waidring, Lofer und Bad Reichenhall, von wo aus die Tour wieder an den Ausgangspunkt des Mozart-Radwegs, Salzburg, zurückführt. Homepage: www.mozartradweg.com.
Als längster der steirischen Flussradwege nimmt der Murradweg am Fuße der Tauern seinen Ausgang und begleitet die Mur bis nach Bad Radkersburg zu ihrem Übertritt nach Slowenien und durchquert dabei alle Landschaftstypen der Steiermark. Im steirischen Norden sind es die Berge mit ihren im Sonnenlicht weiß aufblitzenden Gipfeln, duftenden Almwiesen und azurblauen Seen, die für Abwechslung sorgen, im Süden sind es die Felder mit Mais, den für die Steiermark so typischen Ölkürbissen und ausgedehnte Auenlandschaften mitten im Land der Thermalquellen, von denen es auch nicht weit in die Weinberge ist. Und dazwischen finden sich Städte, wie etwa Leoben mit seinen jährlichen Großausstellungen und die Genusshauptstadt Graz, deren Flair eine wunderbare Ergänzung zu den satten Naturerlebnissen ist.
Vom salzburgischen Pongau durch das Ennstal in den Ski-WM-Ort Schladming folgt der Ennsradweg dem Fluss bis nach Enns nahe der Donau in Oberösterreich und führt dabei in der Steiermark unter anderem durch den Nationalpark Gesäuse. Auf bis zu 280 Kilometern treffen eindrucksvolle Berge und verträumte Wildbäche aufeinander, romantische Dörfer und historische Städte bieten Kultur und Kulinarik. Faszinierend: die einzigartige Naturkulisse und das gewaltig tosende Wasser im Gesäuse
Von Mürzzuschlag am UNESCO Weltkulturerbe Semmeringbahn weg warten 45 Kilometer auf Sie, um dann bei Bruck an der Mur auf den Murradweg zu gelangen, der einem nach Graz bringt. Somit verbindet der Radweg zwei von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhobene Stätten: die von Carl Ritter von Ghega 1848 erbaute Semmeringbahn einerseits, und über den Murradweg-Anschluss die Altstadt der Genusshauptstadt Graz andererseits.
Vom Almenland bis ins Steirische Thermenland zieht der Raabtalradweg, hinweg über die sanften Hügel des Apfellandes bis hinein in die ruhige Beschaulichkeit im südlichen Burgenland. Höhepunkte: Besinnlichkeit, Wein, die Feistritzklamm, Peter Roseggers Waldheimat, einsame Lichtungen, dicht-grüner Wald, schattenspendende Bäume, regionale Durstlöscher und das Spiel von Licht und Schatten. Chillt!
Als Kaiser Claudius die Trampelpfade der Etrusker, Räter und Kelten zur ersten echten Gebirgsstraße über die Alpen ausbauen ließ, konnte er nicht ahnen, dass 2000 Fitness-, Frischluft- und Naturerlebnis-Suchende die Trasse nutzen. Sein Angedenken hat er auf den Meilensteinen an der Strecke einmeißeln lassen. Der Weg wurde viele Jahrhunderte lang auch von Händlern genutzt, um frische Austern, rätischen Wein oder Oliven über die Alpen zu bringen. Bislang sind rund 200.000 RadlerInnen der "Via Claudia Augusta" vom bayerischen Donauwörth nach Altino bei Venedig oder Ostiglia am Po gefolgt. Die Route gilt als die Krönung der europäischen Radrouten und ist mit dem Shuttle-Verkehr an den Pässen und dem komfortablen Rückholbus durchaus auch für Familien und Senioren zu bewältigen. Homepage: www.viaclaudia.org.
Ein echter Geheimtipp ist der Iseltalradweg in Osttirol, der entlang des einzigen ungezähmten Gletscherflusses in Österreich verläuft. Von Lienz aus verkehren regelmäßig Shuttles ins 27 Kilometer entfernte Matrei in Osttirol, das auf 975 Metern am Fuße des Felbertauerns liegt und die besondere Idylle der hochalpinen Sommerwelt eröffnet. Durch kleine Bergdörfer schlängelt sich der Radweg an der Ruine Kienburg vorbei und durch Sankt Johann im Walde nach Ainet. Hier bietet sich dir ein kleiner Badesee zur Erfrischung an, bevor du die letzten Meter nach Lienz unter die Pedale nimmst und überlegst, wie du den Abend in der charmanten Kleinstadt mit ihrem schon fast südländischen Flair ausklingen lässt.
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