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Brauchtum in Österreich

Brauchtum wird in Österreich immer noch fleißig gepflegt. Das hat zwei Hauptgründe: erstens weil man es immer schon so gemacht hat (sonst wär's ja kein Brauchtum...) und zweitens, weil es den Gästen gut gefällt. Darüber hinaus sind die österreichischen Brauchtumsveranstaltungen auch bei all jenen beliebt, die mit der Handy-Kamera oder dem Fotoapparat unterweg sind. Das bunte Treiben ist immer gut für ganz besondere Shots und Shootings. Und für alpenländische Stimmung sorgen Walzer, Polka, Schuhplatteln und Volksmusik. Siehe dazu auch den Beitrag

Brauchtum in Österreich 1
Foto © Andreas Hollinek

Fastnacht

Das Fasnachtstreiben galt in früherer Zeit als öffentliches Ärgernis. Trotz vieler Verbote geriet es aber nie in Vergessenheit, was zeigt, wie tief dieser Brauch im Volksleben verwurzelt war und immer noch ist. Die Protagonisten des Umzugs spiegeln in aufwändigen Kostümen den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Hell und Dunkel (Recht und Unrecht) in einer beeindruckenden Art und Weise wider. Dieses Gegenspiel zwischen Protagonisten wie beispielsweise Zottler und Tuxer, Bär und Bärentreiber (um nur zwei beliebte "Paare" zu nennen), spielte sich in früheren Zeiten meist in den Bauernstuben ab. Erst im 20. Jahrhundert wurde damit begonnen, diesen Brauch auf der Straße und den Dorfplätzen aufzuführen.

Die Fasnacht hat bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt. Milser, Volderer und Absamer Matschgerer, Thaurer Muller, Baumkirchner Lallen, Wattener Schellenschlager und verschiedene Traditionswägen nehmen alljährlich an diesem Umzug teil – und geben das lokale Dorfleben auf volkstümliche, humoristische Weise zum Besten. Und auch musikalisch ist einiges geboten, wenn die Musikkapellen und viele andere ihr Können unter Beweis stellen.

Blochziehen in Fließ

Anfang Februar findet in das traditionelle Blochziehen statt. Spektakuläre Masken, ein spezielles Musikangebot und kulinarische Köstlichkeiten locken, um bei diesem einzigartigen Fasnachtsbrauchtum dabei zu sein. Alle 4 Jahre lädt der Fasnachtsverein Fliess zum traditionellen Blochziehen ein. Es handelt sich dabei um einen Umzug mit verschiedenen Masken, die einen Bloch (Baum) durch das Dorf ziehen. Der Bloch wird begleitet von Hexen, Bären, Waldmenschen, Jägern, Schallner, Holzer, Zigeuner und den Bajazzln. Der Umzug endet beim Schul- und Vereinszentrum , wo der Bloch vom Bürgermeister versteigert wird. Zum Abschluss wird die Labra verlesen, heiterkritische Bemerkungen zum Dorfleben, die zum Nachdenken und Schmunzeln anregen sollen.

Houngga-Fest in Zams

Mitte Februar findet alle 3 Jahre in das Houngga-Fest statt. Dann sind die Zammer Cronburg Ritter mit dem Schlachtruf "Houngga, houngga" unterwegs. Unter Böllerschüssen und Fanfarenklängen enthebt Graf Georg I. zu Cronbourg und Gräfin Sonja von der Höhe mit ihrer Ritterschar den amtierenden Gemeinderat seines Amtes und übernehmen die Herrschaft über den Ort. Einen Nachmittag lang herrscht ausgelassene Stimmung, und viele Masken und Faschingswagen bestimmen das Ortsbild.

Scheibenschlagen in Vorarlberg und Tirol

Mitte Februar wird in und in (z.B. in ) der Brauch des Scheibenschlagens praktiziert. Dabei werden von Feuerwehrleuten glühende Scheiben mit einem Haselstock über ein schanzenartiges Brett in die Dunkelheit der Nacht geschickt.

Dazu werden folgende Worte gesprochen: "Die Scheiba, die Scheiba, die will i iatz treiba! Schmolz in d'r Pfonna, Kiachla in d'r Wonna! Pfluag in d'r Erd, dass die Scheiba weit außi geaht!". Während die Scheibe funkensprühend durch die Luft fliegt, wird ihr ein Name und die Hoffnung nach einem ganzen Jahr Glück mitgegeben.

Imster Schemenlaufen

Das Schemenlaufen in ist der größte und farbenprächtigste Fasnacht-Event im Alpenraum. Es findet alle vier Jahre statt. Am Sonntag, dem 12. Februar 2012, ist es wieder so weit. Hunderte Masken zelebrieren gruppenweise den Triumph des Frühlings über den Winter.

Zentrale Gestalten des Schauspiels sind Roller und Scheller. Der jugendliche Roller tänzelt während des Gangls dem Scheller mit seinem imposanten Schnurrbart voraus. Für den Roller gilt es, Eleganz und Sprungkraft zu demonstrieren. Der Scheller muss indes sein bis zu 35 Kilogramm schweres Gschall (4 bis 8 handgeschmiedete, an den Hüften befestigte Kuhglocken) in wuchtigen Klang versetzen. Die Ordnungsmasken Sackner, Spritzer und Kübelemajen (wehe, wer ihnen im Wege steht!) ebnen den beiden Hauptmasken den Weg durch die Menschenmenge. Dem Aufzug der beiden vornehmsten Figuren des Schemenlaufens folgt eine Vielzahl weiterer Figuren. Hexen und Hexenmusik, Laggeroller, Laggescheller, Bärenbande, Kaminer, Labarasänger, Vogelhändler heißen die Akteure dieses im Alpenraum einzigartigen Treibens.

Dem Zug der in strenger Tradition gestalteten Masken folgen aufwändig gebaute Wägen. Auf diesen Gefährten geht es unter Einbeziehung des Publikums ebenfalls hoch her. Das große Finale findet dann am Stadtplatz statt, wo alle Maske gemeinsam den großen Schlusskroas bilden. Um Punkt 18.00 Uhr – zum "Betläuten" – werden schließlich die Masken abgenommen und nicht mehr wieder aufgesetzt. Am Tag nach dem Schemenlaufen, am Fasnachtsmontag also, ziehen alle TeilnehmerInnen nochmals durch die Stadt; kostümiert, aber ohne Masken – eine etwas ungezügelte Fortsetzung des noblen Treibens vom Vortag.

Mullerlaufen

Beim alle vier Jahre stattfindenden Mullerlaufen in bzw. nahe , hauptsächlich in den Dörfern Mühlau (Stadtteil von ), , , , (MARTHA-Dörfer), lebt eine glitzernde fremde Welt auf – in Gestalt von Hexe, Spiegeltuxer, Melcher, Weiße Zaggeler und Zaggeler. Ihr Spiel auf den Straßen symbolisiert die Austreibung des bösen, grausamen Winters und stellt Fruchtbarkeit und Freude auf den Frühling zur Schau. In Thaur beherrscht von Mitte Jänner bis zum Aschermittwoch das Mullen das Geschehen im Dorf. Höhepunkt: der traditionelle Mullerllauf. Mit speziellen Bereichen für Kinder, Menschen mit Beeinträchtigung sowie Hobbyfotografen und einer durchdachten Umzugsroute soll der Mullerlauf ein tolles Erlebnis für die ganze Familie sein.

Osttirol

Alljährlich Anfang Dezember schleichen in bei Einbruch der Dunkelheit Gestalten in Teufelsmaske und Zottelfell (die sogenannte Klaubaufe), von Haus zu Haus und werfen den unschuldigen Passanten zu Boden. Etwa 200 dieser Gestalten sind in Matrei in Osttirol unterwegs und begleiten Sankt Nikolaus, während der Lotter und die Litterin zur Musik des Spielmanns tanzen.

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