Die Almabtriebe in Österreich sind spektakuläre Ereignisse, die jedes Jahr viele Gäste anziehen, die sich dieses farbenprächtige Schauspiel nicht entgehen lassen möchten. Je nach Witterung und Region, ist werden die Tiere rund um bzw. am Georgitag (24.04.) auf die Almen gebracht. Siehe auch den Beitrag Schafscheid.
Dort bleiben sie dann traditioneller Weise ungefähr bis zum Martinitag (11. November). Nach erfolgreicher Rückkehr der Herden wird ein großes Fest mit Musik, Tanz, regionalen Spezialitäten und Brauchtumseinlagen gefeiert.
Das Schmücken der Tiere hat eine lange Tradition und ist ein Teil des österreichischen Brauchtums. Mit dem prächtigen Kopfschmuck bestehend aus Blumen, Bändern und Spruchtafeln danken die Bauern für einen unfallfreien Sommer auf den Almen.
Die mehr als 50 Almen Im Rofan- und Karwendelgebirge (Achenseeregion) machen ab Mitte September winterdicht. Am Vormittag findet direkt bei der Gramai Alm ein zünftiges Fest mit Volksmusik und Bauernmarkt statt. Dabei kannst du miterleben, wie die Kühe geschmückt werden. Auf der Alm wirst du mit Weißwurst, Brezen und anderen Tiroler Schmankerln verwöhnt. Zu Mittag werden die Tiere über Almwiesen nach Eben am Achensee (Ortsteil Pertisau) getrieben.
Almabtrieb der Gernalm. Am Vormittag Aufbüscheln der Kühe vor der Gernalm. Dann Aufbruch in Richtung Eben am Achensee zum Herbstfest nach Wiesing. Dort bekommst du auch herrliche Tiroler Spezialitäten, wie beispielsweise Melchermuas, original Zillertaler Krapfen, Tiroler Kiachl und mehr. Am frühen Nachmittag ist dann der Einzug der geschmückten Tiere.
Almabtrieb von Achenkirch nach Eben am Achensee (Ortsteil Pertisau), anschließend Oktoberfest. Aufbüscheln in Achenkirch beim Messnerhof, zu Mittag Ankunft beim Café Klingler; weiter in Richtung Eben am Achensee (Ortsteil Pertisau), vorbei am Knappenhof und Hotel Fürstenhaus. Ankunft am frühen Nachmittag beim Hotel Rieser.
Der Almabtrieb in Reith im Alpbachtal ist eine der traditionsreichsten in Tirol. Zu Mittag werden die ersten bunt geschmückten Kühe durch das Ortszentrum gehen. Zu bewundern gibt es nicht nur die bunt geschmückten Kühe, sondern auch die Köstlichkeiten und Produkte der lokalen Bauern und Handwerker. Über 40 verschiedene Handwerkssparten sind auf dem Marktplatz des Blumendorfes versammelt. Dabei reichen die traditionsreichen Handwerkskünste vom Federkielsticken, Korbflechten und Hutmachen bis hin zum Seifensieden und Goldsticken. Seit nun fast 30 Jahren wird dieses Fest an zwei Samstagen gefeiert. Dabei ist jedoch zu erwähnen, dass jeden Samstag andere Bauern mit ihrem Vieh heimfahren. Bereits am Vormittag beginnt das Festtreiben mit dem Einzug der Musikkapelle und einem Platzkonzert. Das Kirchtagsfest sorgt für Unterhaltung, Speis und Trank mit zahlreichen Verpflegungsständen und vier Musik-Bühnen sowie vagabundierenden Alphornbläsern und Goaslschnalzern.
Das Besondere beim Almabtrieb in Pfunds sind neben den geschmückten Kühen auch die prächtigen Pferde, allen voran die Haflinger.
Die Almabtriebe im Tannheimer Tal finden in den Gemeinden Jungholz, Nesselwängle, in Schattwald, in Haldensee (in der Gemeinde Grän) und in Tannheim ihren festlichen und unterhaltsamen Abschluss. Mit lautem Glockengebimmel und den bewundernden Blicken zahlreicher Einheimischer und Gäste, stolziert das Weidevieh vom Vilsalpsee durch das Dorf, hinunter zum Festzelt auf die Weide. Nur wenn alle Tiere einer Alm vollzählig und gesund aus dem Almsommer wieder kommen, werden sie für ihre Rückkehr ins Tal geschmückt. Ab etwa 20:00 Uhr beginnt in Tannheim dann die sogenannte "Schellenübergabe", wo Kinder für ein gemeinsames Gruppenbild die Kuhglocken so richtig laut bimmeln lassen. Am späteren Abend wird im Festzelt bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.
Seit Jahrhunderten bedanken sich die Bauern um den Wolfgangsee für einen gut verlaufenen Sommer auf der Alm mit einem Dankesfest. Bei dem alljährlichen Ereignis wird das geschmückte Vieh, begleitet von Musik und Gesang, von den Almen zurück auf die Bauernhöfe getrieben. Gefeiert wird an einem Wochenende Ende September / Anfang Oktober, von Freitag bis Sonntag. Neben den vielfältigen kulinarischen Köstlichkeiten gilt es altes Handwerk und Brauchtum zu bestaunen. Am Almkirtag beim Brauchtumsstadl wird musiziert, getanzt, getrunken und gegessen (natürlich vorwiegend regionale Spezialitäten). Farbenprächtig und beliebte Motive für FotografInnen: Menschen in Trachten.
Rund 150 zertifizierte Almsommerhütten gibt es im SalzburgerLand. Die traumhaft gelegenen Almen und Hütten müssen strenge Kriterien erfüllen und zeichnen sich durch ihre authentischen Qualitäten wie etwa Erzeugung eigener regionaler Köstlichkeiten oder Weidetiere aus.
Einzigartig im Alpenraum (wenn nicht sogar weltweit): die Kinderwagen-Almen, als Almen, die über kinderwagengerechte Forstwege lerreichbar sind. Auf den Kinderalmen gibt es Tiere, die die Kleinen streicheln können, Spielgeräten aus Naturmaterialien, Kindererlebnispfade oder Wasserstellen zum Planschen (Tipp: Ersatzkleidung mitnehmen!).
Weitere "Spezial-Almen" bzw. "Themenalmen" sind die Mountainbike-Almen, die über offizielle Mountainbike-Wege erreichbar sind, sowie die Kunst- und KulturAlmen, die Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, bildende Kunst, Literatur oder Theater anbieten.
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